Positionen #118 – Selbstvermarktung

Svenja Reiner Neue Musik – Neue Fans?

Katja Heldt Eine Wunderkammer für Luxemburg – Das Festival rainy days. Ein Interview mit Lydia Rilling

Julian Kämper  #self #loveyourself #mentalhealth #goals

Nina Noeske  (Selbst-)Reflexion in der Gegenwartsmusik – mit einigen Notizen zum Thema »Gender«

Bill Dietz & Diego Grossmann A Mediation

Tatjana Mehner  Komponierte Bilder – Komponistenbilder  

Patricia Hofmann Kampagne der Initiative Neue Musik Berlin field Notes zur Stärkung der zeitgenössischen Musikszene in Berlin. Ein Interview mit Lisa Benjes  


Special: Diskursverlust – Diskursnotwendigkeit

Andreas Engström  Was bleibt (von der Musik), wenn es keine Reflexion, keinen Dialog, keinen Diskurs mehr gibt?

Theresa Beyer  Community Building – ein Paradigmenwechsel? Die Chancen für den Musikjournalismus

Fabian Czolbe  Diesen Diskurs brauchen wir nicht!


Positionen  Henning Christiansen; Rip on/off; Klub Katarakt; Klammer Klang; rainy days; Kammermusik der Gegenwart; Ayumi Paul & Achim Mohné; Neue Musik Leben; Hans-Klaus Jungheinrich; Klangwerkstatt; Ǻsa Stjerna; Maulwerker; Donaueschinger Musiktage; Lausanne Underground Film & Music Festival; 46th Baltic Musicological Conference; November Music; Kevin Beasley; Heroines of Sound.

EDITORIAL

Zunächst wollen wir, das neue Redaktions- und Herausgeberteam, ganz herzlich die treue und auch die neue Leser*innenschaft der Zeitschrift Positionen – Texte zur aktuellen Musik begrüßen! Einige Monate haben wir nun an dem ersten Heft, neuen Themen, Texten und dem von der Grafikerin Swami Silva entwickelten Design gearbeitet und sind stolz diese Schritte nun präsentieren zu können. Wir danken hierbei dem Förderungs und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes, dem Klangzeitort sowie Nicholas Berwin für ihre finanzielle Unterstützung! Auch gratulieren wir dem Komponisten Neo Hülcker zum 1. Preis des 1. offiziellen Selfiewettbewerbs im Bereich neuer Musik, mit dem er es auf das Coverfoto dieser Ausgabe geschafft hat. Die unprätentiöse Art, der amateurhafte Ausdruck sowie der kleine, süße, tote Hund haben die Jury überzeugt.

Ganz im Duktus der Gründerin und designierte Chefredakteurin Gisela Nauck haben wir uns gleich zu Anfang auf die Suche nach den brennenden Themen unserer Zeit begeben und sind ziemlich schnell auf die Begriffe der Selbstvermarktung als auch Self-Care gekommen. In welchen ökonomischen, politischen und ästhetischen Interdependenzen produzieren heute Künstler*innen (Noeske)? Was für ein Selbstverständnis als Künstler*in aber auch als Musik-Fan resultiert daraus (Reiner)? Und auf welche Weise formieren sich diese Prozesse in der Musik?

»Die Musikgeschichtsschreibung sucht gern nach diesen Parallelen zwischen musikalischem Ausdruck und Künstlerpersönlichkeit.« So formuliert es Julian Kämper treffend in einem der Hauptartikel dieses Hefts und eigentlich will man sich von diesem Bild der souveränen Künstler*innenbiografie verabschieden. Wie soll man aber die Zusammenhänge von Musik und Biografie verstehen, wenn Leben heute bedeutet, aus einem breiten Angebot den eigenen Lifestyle modular zusammenzubauen und bei Bedarf immer neu zu justieren? Was sich hier nur andeutungsweise formulieren lässt, bündelt sich im Begriff Self-Care, der das Potential hat, ein spannendes Schlaglicht auf zeitgenössische Musikphänomene zu werfen. Selbstvermarktung ist schließlich der zweite Schritt in der Reflexion des zeitgenössischen Künstler*innenselbstverständnis. Ob als Kuratorin (Interview mit Lydia Rilling), sich um ihre Privilegien streitende Komponisten (Gespräch zwischen Bill Dietz und Diego Grossmann) oder in der Frage nach den repräsentativen Bildern, die es insbesondere von männlichen Komponisten gibt (Mehner), geht es immer auch um die Frage, wie positioniere ich mich auf dem Markt. Das Interview mit Lisa Benjes thematisiert dies aus Sicht des Marketings neuer Musik ganz konkret und die drei Impulsvorträge eines von Gisela Nauck veranstalteten Abends über die Notwendigkeit von Diskursen explorieren die Tragweite von Diskursen in der zeitgenössischen Musikproduktion. Die Hauptartikel werden schließlich sekundiert von der neuen Kategorie »Positionen« – einer wilden Mischung aus Kritiken und Kommentaren zu Veröffentlichungen, Ereignissen und Phänomenen. Für die in der Mitte des Hefts abgedruckte Fotostrecke von Olga Neuwirth danken wir der Charim Galerie Wien für die freundliche Bereitstellung. Auf der neuen Website www.positionen.berlin werden wir nach und nach die englischsprachigen Originale sowie zusätzliche Positionen publizieren. Auch besteht dort die Möglichkeit über das Kontaktformular Abos sowie Einzelhefte zu erstehen.

Wir hoffen damit einen spannenden Start in eine neue Phase der Positionen gesetzt zu haben und freuen uns über Anregungen, Kritik und Angebote. Schreibt uns auf redaktion@positionen.berlin

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Andreas Engström & Bastian Zimmermann